In Israel mangelt es nie an dramatischen Entwicklungen. Ein echtes Ereignis sind sintflutartige Regenfälle im ganzen Land. Ob sie freilich helfen, den See Genezareth wieder ein wenig aufzufüllen, muss erst noch abgewartet werden. Der erste Regensturm in diesem Winter ist für das Land gewiss bedeutsamer, als die dramatische Ankündigung, dass im Norden des Landes, an der Grenze zu Libanon die Militäroperation „nördlicher Schutzschild“ gestartet worden sei. „Militäroperation“ ist ein anderes Wort für Krieg, der nur gegen Staaten geführt wird, während es hier um Angriffstunnel der libanesischen Miliz Hisbollah geht, die bis zu 40 Meter weit in israelisches Territorium hineinreichen. Bei diesem „Krieg“ wird vorerst nicht geschossen und es gibt keine Opfer, außer ein paar Apfelbäumen auf einem zum militärischen Sperrgebiet erklärten Apfelhain auf israelischem Territorium. Anstelle von Panzern sind Bohrmaschinen und Bulldozer angerückt, um nach weiteren Tunneln zu suchen. Offiziere der UNO besuchten den ersten entdeckten Tunnel und bestätigten, dass die Hisbollah Israels Souveränität verletzt habe. So verstanden auch die Israelis, was Premierminister Netanjahu nach dem Rücktritt des Verteidigungsministers Avigdor Liberman mit einer „sehr ernsten Sicherheitslage“ meinte. TS |