Ägypter verweigern Preis für Lelouch
Das Internationale Filmfestival von Kairo (CIFF) hat seinen Kurs geändert und hob seine geplante Auszeichnung für den französischen jüdischen Regisseur Claude Lelouch auf. Anfang dieses Monats kündigte das CIFF an, dass es Lelouch mit dem Faten Hamama Honorary Award für sein Lebenswerk im Film ehren wolle. Aber kurz nach der Ankündigung sah sich das CIFF mit dem Widerstand einiger Ägypter wegen Lelouchs angeblicher Beziehungen zum Staat Israel konfrontiert. Die in Dubai ansässige Gulf News berichtete, dass die ursprüngliche Entscheidung des CIFF „einen Aufschrei in der Filmindustrie des Landes wegen seiner angeblichen Unterstützung Israels ausgelöst hat“. Die Zeitung Egypt Independent berichtete, dass das CIFF die Auszeichnung für Lelouch auf seinem kommenden Festival vom 20. bis 29. November annullierte. Der 80-jährige Lelouch wurde 1937 in Paris in eine algerische jüdischen Familie hineingeboren. Der berühmte Filmregisseur hat gesagt, dass er sich während des Zweiten Weltkriegs, während er von der deutschen Polizei verfolgt wurde, mit seiner Mutter in einem überfüllten Kino versteckt hat – was seine Liebe zum Film weckte. Lelouch wurde später zu einem der berühmtesten und produktivsten französischen Regisseure und kreierte mehr als 50 Filme. Seine 1966 entstandene Arbeit Un Homme et une Femme (A Man and a Woman) erhielt große Anerkennung und zwei Oscars. Lelouch hat Israel viele Male besucht. 2005 wurde er zum Ehrenvorsitzenden des World Jewish Film Festival in Beersheba ernannt und erhielt die Ehrendoktorwürde der Ben-Gurion-Universität. Zuletzt hielt er 2016 in Tel Aviv eine Pressekonferenz zu seinem Film Un + Une von 2015 ab. (JPost) TS