Archäologen untersuchen Fingerabdrücke auf spätrömischer Keramik
Fingerspuren auf Öllampen und Terrakotten zeigten Forschern erstmals, wie Töpfer in einer spätantiken Keramikwerkstatt vor rund 1.700 Jahren gearbeitet haben. Prof. Dr. Achim Lichtenberger, Leiter des Instituts für Klassische Archäologie und Christliche Archäologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), untersuchte Fingerabdrücke auf der Innenseite von tönernen Werkstoffabfällen in Beit Nattif im heutigen Israel. Die Studie ist aktuell in dem Fachmagazin „Antiquity“ erschienen. Einer der Arbeiter entwickelte offensichtlich einen neuen Öllampen-Typus mit einem charakteristischen Dekor, indem er zwei bestehende Typen vereinte. „Dieser Typus ist sehr selten. Es gibt nur ein bekanntes Exemplar dieser Art“, sagt der Archäologe. Die Wissenschaftler widmeten sich rund 700 Objekten, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in zwei Zisternen gefunden worden waren. Das Material stammte aus einer einzigen Werkstatt. (idw) KR