Bester Dokumentarfilm
Der Film „Land Without Borders“ (Israel 2017) ist mit dem Ophir Award für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet worden. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch (auf Deutsch: „Im Land der Verzweiflung“, 2016) des israelischen Autors Nir Baram, der das Drehbuch schrieb und die Regie des Films zusammen mit Michael Alalu führte. Nachdem er den Eindruck hatte, dass viele Menschen jede Hoffnung auf eine Lösung des Nahostkonflikts aufgegeben haben und dass die überwiegende Mehrheit der Israelis und internationalen Beobachter so gut wie nichts über das Leben in der West Bank wissen, reiste Nir Baram für seinen Roman dorthin und sprach mit Palästinensern wie auch mit Israelis. Eineinhalb Jahre lang versuchte er, beide Seiten der Besatzung zu verstehen. Das Ergebnis ist eine tiefgründige Reise durch fremde Orte und Erlebnisse, und die Tatsache, dass er seinen Glauben an die Möglichkeit einer Zweistaatenlösung nahezu verloren hat. Eindeutiger Sieger an den Ophir Awards, die auch „israelische Oscars“ genannt werden, war der deutsch-israelische Film „The Cakemaker“, der fünf Awards gewann. Die israelische Kulturministerin Miri Regev ist zum zweiten Mal in Folge nicht zur Ophir-Zeremonie nach Ashdod eingeladen worden. Sie hatte vor zwei Jahren empört die Preisverleihung verlassen, als ein Lied des palästinensischen Dichters Mahmoud Darwish gespielt wurde. Zudem hatte sie den Gewinnerfilm des Jahres 2017, „Foxtrot“, massiv kritisiert. (Tachles) TS