Celino Bleiweiß: Verwandte in Israel gefunden
Fernsehregisseur Celino Bleiweiß brachte es zum Nationalpreisträger der DDR. Anders als seine jüdischen Eltern hatte er als Kind den Holocaust überlebt, weil ihm der Verfolgte Richard Bleiweiß die Papiere seiner bei einer Säuberungsaktion in Przemysl erschossenen kleinen Tochter Celina gab und im Pass aus dem a ein o gezaubert werden konnte. So kam der polnische Junge Mechl Feiler zu dem Namen Celino Bleiweiß und dem Geburtsdatum der erschossenen Celina, dem 30. November 1938. Die zusammengewürfelte Familie Bleiweiß überlebte, und Celino wurde in der DDR groß. Er studierte an der Babelsberger Filmhochschule Regie, wurde Chefregisseur beim Studio Halle, ging seinen literarischen Interessen nach und inszenierte Stücke von Shakespeare, Dürrenmatt und Shaw, später auch vielbeachtete Fernsehfilme nach Eichendorff, Goethe und E. T. A. Hoffmann. Celino Bleiweiß hat in Israel Verwandte gefunden und kennt nun seinen Geburtstag. Er wird nicht 80, das war Celina, sondern in einigen Wochen schon 82. Doch er hat sich entschieden, weiterhin seinen gewohnten Geburtstag zu feiern, jetzt mit großer jüdischer Familie. (jungewelt) KR