Der virtuelle Techniker kommt nach Hause
TechSee aus Herzlya steuert die Kamera Ihres Mobiltelefons. Die Idee entstand aus einem typischen häuslichen Problem: Die Eltern von CEO Eitan Cohen hatten ihren Sohn angerufen, weil wieder einmal das Fernsehen nicht funktionierte. Aber ohne zu wissen, welche Set-Top-Box und welches Modell-TV seine Eltern hatten, geschweige denn zu sehen, welche Kabel angeschlossen waren (oder nicht), war Cohen ratlos. Da seine Eltern weder Skype noch einen anderen Videodienst kannten und auch mit weiteren App-Installationen völlig überfordert gewesen wären, erfand Cohen kurzerhand einen Weg, auf eine Smartphone-Kamera zuzugreifen, indem ein einfacher Link per SMS gesendet wird. Der Link öffnet sich im Browser des Telefons, ruft die Kamera auf und übernimmt den Bildschirm. Mit dem gleichen Ansatz arbeitet das Startup Carbyne, das die Kamera des Telefons verwendet, um Ersthelfern zu zeigen, was an einem Unfallort vor sich geht. Cohen arbeitete mit Amir Yoffe, der später COO von TechSee werden sollte, und Prof. Gaby Sarusi, ehemaliger Vizepräsident von Elbit und Veteran der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Nanowissenschaften an der Ben-Gurion-Universität in Negev, zusammen. Die drei starteten TechSee im Jahr 2015. Sie haben seitdem USD 23 Mio. gesammelt, weitere Büros in Boston und Madrid neben Israel eröffnet und einige namhafte Kunden wie Vodafone, Samsung, Orange, Hitachi und Salesforce gewonnen. Die Tools von TechSee werden von rund 15.000 Kundendienstmitarbeitern in verschiedenen Branchen eingesetzt. Auch bei Versicherungen ist der Support beliebt. Stellen Sie sich vor, dass Ihr Keller überflutet ist. Mit TechSee können Sie den Schaden anzeigen, indem Sie mit Ihrem Telefon herumgehen. Das erspart dem Versicherungsunternehmen die Kosten für die Versendung eines Gutachters und für den Hausbesitzer können Ansprüche zeitnah bearbeitet werden. (israel21c) EL