ILI – I LIKE ISRAEL

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Grußwort des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, zum Israeltag 2022

Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland Berlin, 16.6.2021
Foto: Marco Limberg

Liebe Freundinnen und Freunde Israels,

nach der dunklen Zeit der Pandemie, die noch nicht vollständig überwunden ist, haben wir alle auf ein unbeschwertes Jahr für Israel und uns alle gehofft. Es ist nicht eingetreten.

Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine mit zerstörten Städten, den vielen Toten und Millionen Flüchtlingen kann niemand unbeschwert sein. Israel hatte zu Anfang des Krieges einen Vermittlungsversuch zwischen dem Aggressor und dem überfallenen Land unternommen, der ebenso wenig erfolgreich war wie die nachfolgenden Versuche anderer. Die jüdischen Bürger mit ukrainischen Wurzeln bangen um ihre Angehörigen, Freunde und ehemalige Nachbarn, wie Menschen überall in der Welt.

Dabei hat auch Israel keine ruhigen Zeiten. Terroranschläge auf Israels Straßen haben wieder Unschuldige das Leben gekostet und Menschen schwer verletzt. Die Krawalle auf dem Tempelberg in Jerusalem zu Pessach haben die Feiertage für Juden, das christliche Osterfest und den muslimischen Ramadan empfindlich gestört. Und wieder gab es Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf Israel, die dank der israelischen Abwehrraketen gestoppt werden konnten. Aber, wie wir es schon kennen, die Weltöffentlichkeit nahm wieder mehr Kenntnis von der israelischen Vergeltung, bei der in Gaza eine Raketenfabrik zerstört wurde.

Liebe Freundinnen und Freunde, wir alle kennen das schon und seit langem: Bei Israel wird mit anderem Maß gemessen. Und leider kennen wir auch von deutschen Straßen Ausbrüche des Hasses gegen Israel, wie Ende April bei Demonstrationen in Berlin, wo Steine flogen und antisemitische Parolen gebrüllt wurden. Wir werden nicht aufhören, gegen jeglichen Vorwand zum ungebremsten Antisemitismus und gegen Aufrufe zur Vernichtung Israels zu protestieren.

Lieber Sacha Stawski, mit den Israeltagen und der Aktion „I like Israel“ gelingt es Ihnen immer wieder, die Freunde des Israelischen Volkes zu versammeln und zu motivieren. Diese Freunde braucht Israel, brauchen auch wir Juden in Deutschland und überall. Für dieses Engagement gilt Ihnen mein Dank.

Und deshalb habe ich auch in diesem Jahr mit großer Freude die Schirmherrschaft über den bundesweiten Israel-Tag übernommen. Ich wünsche den Israel-Tagen viel Resonanz und Erfolg, dem Staat und der Bevölkerung Israels und uns allen ruhige Zeiten und vor allem: Schalom – Frieden.

Herzliche Grüße

Dr. Josef Schuster

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