Idumäer-Palast oder Tempel entdeckt

Ein beeindruckendes 2.200 Jahre altes Bauwerk bei Horvat ‘Amuda mitten in einem militärischen Übungsplatz wurde von der israelischen Antikenbehörde und der Hebräischen Universität Jerusalem ausgegraben. Das Gebäude war vermutlich während der Hasmonäischen Eroberungen zerstört worden. Die Struktur gleicht einem Idumäischen Palast oder Tempel. Zwei steinerne Weihrauchaltäre wurden in einem der Räume entdeckt. Einer von ihnen, der das geschnitzte Bild eines Stieres trägt, steht an der Fassade eines Tempels, der mit großen Säulen geschmückt war. Auf dem Gelände befinden sich außerdem zahlreiche unterirdische Räume, die als Steinbrüche oder rituelle Bäder (miqvaot), Ölpressen und Taubenschläge genutzt wurden. Versteckte Tunnel aus der Zeit der jüdischen Revolten gegen die Römer wurden ebenfalls entdeckt; in einem fand sich sogar ein intakter Kochtopf aus der Zeit der Bar-Kochba-Revolte (132-135 n. Chr.). Die Entdeckung wurde mit Hilfe von kameragestützten Drohnen möglich – eine Technologie, die in den letzten Jahren Teil der Werkzeugkiste der Archäologen geworden ist. Im Rahmen eines umfangreichen archäologischen Forschungsprojektes des Gebiets zwischen Bet Guvrin und Maresha im Norden und Moshav Amatzia im Süden fotografierten die Drohnenkameras die archäologischen Funde von oben und enthüllten dadurch die Umrisse der Fundamente im Boden. Während der hellenistischen Periode war Horvat ‘Amuda eine der landwirtschaftlichen Satellitensiedlungen von Maresha, die inzwischen die Hauptstadt des Idumäischen Bezirks geworden war (heute ist es ein Teil des Bet-Guvrin-Maresha-Nationalparks). Zuvor, im fünften Jahrhundert v. Chr., ließen sich dort die Idumäer – ein Volk aus dem südlichen Jordanien, nieder. Nachdem das Gebiet im Jahre 112 v. Chr. von den Hasmonäern erobert worden war, konvertierten die Idumäer und verschmolzen mit der judäischen Bevölkerung. (haaretz, Krone, ToI) TS

Alle Beiträge zur Kategorie: Archäologie

Archäologie

Großes Minenfeld an der Taufstätte von Jesus geräumt

Großes Minenfeld an der Taufstätte von Jesus geräumt

Vor den Archäologen kommen die Sicherheitsfachleute: Israels Armee hat nach einem Jahr Arbeit das größte Minenfeld bei Kasr Al Jahud ...
Weiterlesen …

Seleukidenfestung südlich von Haifa gefunden

Die kleine natürliche Bucht von Dor Beach, heute der Strand von Kibbuz Nahsholim südlich der nordisraelischen Stadt Haifa, hat im ...
Weiterlesen …
Ein Bier wie vor 5.000 Jahren

Ein Bier wie vor 5.000 Jahren

Weil man in biblischer Zeit nicht wusste, dass Wasser gekocht werden muss, um es keimfrei zu machen, haben Menschen kräftig ...
Weiterlesen …
Bleivergiftung im Römischen Reich

Bleivergiftung im Römischen Reich

Die Römer liebten Blei, ein hochgiftiges und leicht zu schmelzendes Metall. Sie produzierten Geschirr und Kochtöpfe aus Blei und würzten ...
Weiterlesen …
Rätsel um Moabiterkönig Balak gelöst?

Rätsel um Moabiterkönig Balak gelöst?

Neue Untersuchungen an der Mesha-Stele deuten darauf hin, dass auch König Balak, der Moabitenführer, ein Erzfeind der Israeliten, eine historische ...
Weiterlesen …
Römischer Meilenstein endlich entschlüsselt

Römischer Meilenstein endlich entschlüsselt

Der alte Meilenstein wurde 2018 im Moshav Ramot gefunden. Zeitweilig diente er als Dekoration im Garten eines Hauses in Moshav ...
Weiterlesen …
Mammuts und Neandertaler – gemeinsame genetische Merkmale?

Mammuts und Neandertaler – gemeinsame genetische Merkmale?

Eine Studie von Prof. Ran Barkai und Meidad Kislev von der Universität Tel Aviv legt nahe, dass wollige Mammuts und ...
Weiterlesen …
1.600 Jahre alte Goldmünze in Israel

1.600 Jahre alte Goldmünze in Israel

Schüler haben im Norden Israels beim Wandern eine antike Goldmünze auf einem Feld gefunden. "Die Goldmünze (...) wurde zwischen 420 ...
Weiterlesen …
Anzeige:
Anzeige:

Weiterlesen

Translate »

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen