Israel gedachte der Opfer des Holocaust
Mit einer Zeremonie in der Gedenkstätte Yad Vashem hatte der Holocaust-Gedenktag des jüdischen Staates begonnen. Staatspräsident Reuven Rivlin warnte in seiner Ansprache vor dem Erstarken neofaschistischer und radikal anti-israelischer Kräfte in Europa. Wichtige Staaten würden mittlerweile von Regierungen mit antisemitischen Elementen geführt. Dagegen müsse Israel klar und deutlich seine Stimme erheben. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unterstrich, weniger als 80 Jahre nach dem Holocaust verfüge Israel über politischen Einfluss und militärische Stärke, trotz der vielen Feinde des Staates. “Israel ist stark und wird weltweit mehr bewundert als je zuvor, auch an jenen Orten, an denen unsere Leute damals zu Staub wurden”. Der diesjährige Gedenktag wird von einer drastischen Zunahme antijüdischer Gewalt überschattet. Das Jahr 2018 war eines der schlimmsten Jahre des letzten Jahrzehnts in Bezug auf Antisemitismus. Das geht aus einem Bericht der Universität Tel Aviv hervor, der zum Gedenktag veröffentlicht wurde. Er zeigt weltweit einen Anstieg der gewalttätigen Angriffe auf Juden um 13% im vergangenen Jahr. 13 Juden starben, davon 12 in den USA. Die Anzahl der dokumentierten schwerwiegenden Fälle von Gewalt ist von 342 im Jahr 2017 auf 387 im Jahr 2018 gestiegen. Die Länder mit der höchsten Fallzahl sind die USA mit über 100 Fällen, Großbritannien mit 68 Fällen und Frankreich und Deutschland mit jeweils 35 Fällen. Um 10 Uhr Ortszeit heulten die Sirenen und brachten das öffentliche Leben für zwei Minuten zum Stillstand. (fokus) TS