Israelische Fans klagen gegen Konzertabsage
Es ist das erste Mal, dass Israels Antiboykottgesetz zum Tragen kommen könnte: Drei jugendliche Israelis strengen eine Klage gegen zwei neuseeländische Aktivistinnen an, weil sie Popstar Lorde dazu bewegt hatten, ihr Konzert in Tel Aviv abzusagen. Die beiden Neuseeländerinnen – die eine laut der Zeitung Guardian eine Jüdin, die andere mit palästinensischen Wurzeln – hätten Lorde im vergangenen Monat einen Brief geschrieben, in dem sie den Star aufforderten, sich an dem Künstlerboykott gegen Israel zu beteiligen. “Ein Auftritt in Tel Aviv sendet eine falsche Botschaft”, zitiert die Zeitung die Neuseeländerinnen. Ein Konzert würde als Unterstützung der israelischen Regierung interpretiert werden. Lorde antwortete in einem Tweet, bedankte sich bei den Aktivistinnen und sagte ihr Konzert ab. Nun ließen drei Teenager in Jerusalem Klage einreichen. Sie fordern Schadenersatz von umgerechnet etwa 10.000 Euro wegen des zugefügten “emotionalen Schmerzes”, den sie durch die Konzertabsage erlitten hätten. Die beauftragte Anwältin Nitzan Darshan-Leitner erklärte, dass dies der erste Fall sei, der einen direkten Zusammenhang zwischen dem Aufruf zum Boykott und persönlichem Schaden herstelle. (ToI, spiegel) KR