Israels Cannabis-Produkte – ein Segen für chronisch Kranke
Während einer TV-Reportage über das jüdisch-arabische Zusammenleben in Jaffa raucht die Journalistin Noga in den Pausen Marihuana. “Ich darf das”, sagt sie lachend, “wenigstens ein Privileg bei meiner chronischen Krankheit”. Die 39-jährige gebürtige Südafrikanerin leidet seit über 20 Jahren an der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn. “Dank des medizinischen Marihuanas sind meine Schmerzen sowie die Übel- und Appetitlosigkeit fast vollständig verschwunden. Und ich kann auch wieder gut schlafen”, erzählt sie. “Diese Pflanze half mir, meinen Lebensmut und meine Fröhlichkeit wieder zu gewinnen.” Anfang der 1990er-Jahre wurde diese Therapie an Krebspatienten mit großem Erfolg getestet, später auch bei Krankheiten wie Parkinson, Multipler Sklerose sowie psychischen Störungen. Auf der Cannabiskonferenz “Cannatech” trafen sich im März in Tel Aviv mehr als 800 Branchenvertreter, um sich über den Markt auszutauschen. Saul Kaye, Leiter dieser Veranstaltung: “Wegen unseres gut entwickelten Netzes von Forschern, Landwirten, Unternehmern, Pharmaindustrie und Regierungspolitik sind wir global führend. Hier wird weniger stigmatisiert als anderswo.” Allgemein ist die Forschung auf diesem Gebiet noch jung und das Geschäft daher lukrativ für Anleger. (ntv) KR