Nanotropfen statt Lesebrille
„Wir wollen Fehlsichtigkeit sanft korrigieren“, sagte Dr. David Smadja, ein Augenarzt, der gemeinsam mit Prof. Zeev Zalevsky von Bar-Ilans Kofkin-Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Prof. Dr. Jean-Paul Moshe Lellouche, Leiter der Abteilung für Chemie in der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan, daran arbeitet, mit Hilfe von Nanodrops die Hornhaut umzugestalten, die 60 Prozent der optischen Leistung des Auges ausmacht. In einem ersten Schritt müssen die Patienten ihre Sehkraft über ihr Smartphone messen. Im zweiten Schritt sollen die Patienten eine zweite App verwenden, bei der ein Lasergerät auf das Smartphone geclipst wird. Dieses Gerät liefert in weniger als einer Sekunde Laserimpulse an das Auge, die eine flache Form auf die Hornhaut ätzen, um deren Brechungsfehler zu korrigieren. In der letzten Phase werden die Nanotropfen – bestehend aus nicht toxischen Nanopartikeln aus Proteinen – ins Auge gebracht. Sie aktivieren die Form und korrigieren so die Sehkraft des Patienten um bis zu drei Dioptrien. Im Gegensatz zu aktuellen Laseroperationen am Auge entfernt diese Technologie kein Gewebe. Die Forscher haben ihr dreischrittiges System an den Augen toter Schweine ausprobiert. Nun wollen sie es für lebende Tiere und Menschen ausarbeiten und hoffen, schon im Sommer 2019 ihre nichtinvasive Methode an Menschen testen zu können. Die Ergebnisse wurden vom Kommerzialisierungszweig der Universität patentiert. (toi) EL