Neue Zürcher Zeitung entfernt antisemitisches Zitat
Unter dem Titel „Sie hilft, wo es brennt“ berichtete die NZZ am Freitag über Ursula Hauser, eine Frau, die es sich Zeit ihres Lebens zur Aufgabe gemacht hat, Menschen in Not zu helfen. Die Zeitung schreibt über sie: „Seit die Hamas das palästinensische Gebiet kontrolliere und Israel stärker auf Konfrontationskurs gehe, sei die Lage ,brenzlig geworden‘, erzählt Hauser wenige Tage nach ihrer Rückkehr im Zürcher Café Odeon. . Die knapp zwei Millionen Gaza-Bewohner seien fast vollständig von ausländischer Hilfe abhängig, die Arbeitslosigkeit sei erdrückend. ,Die Situation ist desolat, es gibt nicht einmal mehr Trinkwasser, weil man alle Brunnen vergiftet hat.'“ Vor allem das letzte Zitat gab Anlass für Ärger: „Ist das euer Ernst, @NZZ? Im Artikel über die Lage in Gaza darf Ursula Hauser unwidersprochen die Jahrhunderte alte antisemitische Lüge von den Juden als Brunnenvergiftern verbreiten“, schrieb der deutsche User @Aras_Nathan auf Twitter. Erst wollte die NZZ beschwichtigen: „Es handelt sich um ein direktes Zitat und die Porträtierte beschuldigt niemanden direkt (,man‘). Wir entschuldigen uns. Wir hätten nachfragen und das Zitat im Text kritisch einbetten müssen.“ Erst nach weiteren kritischen Tweets entfernte die NZZ die Passage ganz und entschuldigte sich, ebenfalls auf Twitter: „In eigener Sache. Das Portrait ,Sie hilft, wo es brennt‘ enthielt ein problematisches direktes Zitat, das nicht den Standards der NZZ entspricht. Dafür bitten wir um Entschuldigung. Wir haben das Zitat entfernt und den Text mit einer Fussnote gekennzeichnet.“ Laut NZZ habe sich der Autor nun mit Ursula Hauser in Verbindung gesetzt um zu erfahren, wen sie mit „man“ meinte. (blick)TS