
East Pride Berlin 2024. Homos sagen Ja zu Israel

Israel ist nicht nur der einzige demokratische Staat im Nahen Osten mit einer Gesellschaft, in der
Regierungspolitik kritisiert wird, sei es von selbstorganisierten Gruppen oder auf den Straßen und
Plätzen mittels öffentlicher Demonstrationen. Israel ist auch das einzige Land, das LGBT* schützt in
einer Region, in der LGBT* durch Religionen und Staaten systematisch verfolgt und ermordet
werden.
Seit dem 7.Oktober 2023 – dem Tag des Pogroms der HAMAS gegen in Israel lebende Menschen –
wird die Existenz des jüdischen Staates auf den Straßen Berlins von unterschiedlichen politischen
Bewegungen offen in Frage gestellt. Mit dem Slogan „Free Palestine“ werden undifferenzierte
Schuldzuweisungen mittransportiert und anisemitische Vorurteile belebt. Wir widersprechen der
wieder stark werdenden antiwestlichen und antifreiheitlichen Anschauung, in der Juden zu
Sündenböcken gemacht werden und die in der Zeit des Nationalsozialismus grausamste Formen von
Gewalt und Mord legitimiert hatte an Juden und Homosexuellen.
Deshalb sagt die EAST PRIDE BERLIN DEMO eindeutig JA zu Israel.
LGBT* haben bis heute darum zu kämpfen, ob sie das Recht auf Existenz haben. Lesbisch, schwul,
bisexuell oder transident zu sein, ist keine Frage der Entscheidung – wir sind es schon immer – aber
lesbisch, schwul, bi oder transident zu leben, muss auf verschiedenen Ebenen – vor uns selbst und
vor anderen – erkämpft werden.
Ohne einen Staat Israel wäre nicht nur die Existenz von Juden in der ganzen Welt bedroht – wie
vielen Juden geht in diesem Moment der ausbleibenden gesellschaftlichen Solidarisierung der
Gedanke durch den Kopf, eben doch nur in Israel genau diese letzte Sicherheit zu haben – nicht nur
Juden sind bedroht, auch die Existenz von LGBT* im Nahen Osten außerhalb Israels gerät in Gefahr.
Mit Israel besteht für sie zumindest die Hoffnung auf Flucht in sicherere Verhältnisse oder die
Möglichkeit des Kontakts zu Organisationen in Israel, die für die Rechte von Lesben, Schwulen,
Bisexuellen und Transidenten Menschen kämpfen.
Wir empfinden es als unsere Pflicht, solidarisch zu sein mit allen Menschen, die für das
Existenzrecht Israels kämpfen oder – wie die Opfer des 7.Oktober – sogar ihr Leben lassen müssen.
Wir verwehren uns gegen den neu um sich greifenden Antisemitismus, der nun auch noch LGBT*
mit dem Slogan „Queers for Palestine“ vereinnahmen will und dabei die ganz eigenen
Befreiungsgeschichten von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transidenten Menschen einem
undifferenzierten neomarxistischen Narrativ opfert, das letztlich gar kein Interesse an realer
gesellschaftlicher und politischer Freiheit hat, weder hier noch in Palästina und mitnichten an den
wirklichen Ursachen der Verfolgung und Ermordung von LGBT* in Palästina selbst interessiert ist.
Wir laden alle Menschen ein, am Samstag, den 29.Juni 2024 ab 16 Uhr mit uns gemeinsam von der Gethsemanekirche im Prenzlauer Berg über den Alexanderplatz zur Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße zu demonstrieren.
Wolfgang Beyer & Anette Detering
email: EastPrideBerlin@gmail.com