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Ingo Elbe: “…it’s not systemic”. Antisemitismus im postmodernen Antirassismus.

Ingo Elbe: "...it's not systemic". Antisemitismus im postmodernen Antirassismus.

Wann

30.11.2021    
06:00 pm - 08:00 pm
Ingo Elbe: “… it’s not systemic”. Antisemitismus im postmodernen Antirassismus
Onlinevortrag, 30.11.2021, 18:00-20:00 Uhr
„An deutschen Hochschulen ist kein Platz für Antisemitismus“ titelt eine im Jahr 2019 publizierte Erklärung der Hochschulrektorenkonferenz. Doch nicht erst seit der Debatte um den postkolonialen Theoretiker Achille Mbembe stellt sich die Frage, ob ein „ehrbarer Antisemitismus“, wie Jean Améry ihn einst nannte, nicht längst ein fester Bestandteil – insbesondere der sich in postmoderner Weise antirassistisch artikulierenden – universitären Disziplinen geworden ist. In diesem von Michel Foucault, Edward Said oder Judith Butler inspirierten Diskurs findet sich nämlich ein systematischer Zusammenhang von begrifflicher Eliminierung des Antisemitismus, Relativierung des Holocaust, De-Thematisierung vor allem der islamischen Judenfeindschaft und Ressentiment gegen Israel. Dieser akademische linke Antisemitismus beeinflusst auch den politischen Aktivismus, viele Medien und zivilgesellschaftliche Institutionen. Wird es in Deutschland eine ähnliche Entwicklung geben wie in den USA, wo die Black Lives Matter-Bewegung, muslimische Aktivistinnen im Rahmen der demokratischen Partei oder Women’s March-Führerinnen dem israelbezogenen Antisemitismus das Label „progressiv“ verpasst haben?
Der Vortrag gibt einen Überblick über Faktoren, die das wichtige Anliegen der Rassismus-Analyse in eine postmoderne Weltanschauung verwandelt haben, die partiell gültige Aussagen unzulässig verallgemeinert, empirische Analysen durch starre Theorieschablonen ersetzt, inkonsistente, machtreduktionistische und kulturrelativistische Erkenntnistheorien zugrunde legt und über weite Strecken von volkspädagogischen Absichten und politischen Ressentiments geleitet wird.
Dr. Ingo Elbe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent am Institut für Philosophie der Universität Oldenburg. Bücher: Marx im Westen. 2. Aufl. Berlin 2010; Paradigmen anonymer Herrschaft. Politische Philosophie von Hobbes bis Arendt. Würzburg 2015. Zuletzt erschien sein Buch Gestalten der Gegenaufklärung. Untersuchungen zu Konservatismus, politischem Existentialismus und Postmoderne. 2. überarbeitete Auflage, Würzburg 2020. Der Aufsatz zum Vortrag “it’s not systemic” findet sich online unter: http://www.rote-ruhr-uni.com/…/it-s-not-systemic-658. Weitere Online-Texte unter: https://uol.de/philosophie/pd-dr-ingo-elbe/publikationen
Eine Online-Vortragsveranstaltung der AG Gießen der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e. V.
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