Vortrag von Lars Rensmann: Was ist israelbezogener Antisemitismus? – und warum taugt die Jerusalem Decleration nicht zu seiner Kritik?
Was ist israelbezogener Antisemitismus – und warum taugt die „Jerusalem Declaration“ nicht zu seiner Kritik?
Öffentlicher Vortrag von Lars Rensmann im Rahmen der 1. Sommerakademie des CARS
katho Aachen, Audimax (Hörsaal 48)
Robert-Schuman-Straße 25
Robert-Schuman-Straße 25
Israelbezogene Judenfeindschaft – also judeophobe Stereotypie und Ideologie, die sich der Projektionsfläche Israel und des Nahen Ostens bedient – ist heute eine der dominanten Formen, um modernisierten Antisemitismus auszudrücken. Doch auch diese Form der Judenfeindschaft hat ältere Quellen – u.a. den nationalsozialistischen Hass auf Zionismus und auf die Idee eines jüdischen Staates.
Trotz der Erkenntnisse der Antisemitismusforschung zum Phänomen des israelbezogenen Antisemitismus haben politische Manifeste, die seine Existenz relativieren, in Abrede stellen oder ganz verleugnen, Konjunktur. Vor einiger Zeit haben im Zuge jener Welle von Manifesten einige Intellektuelle, Schriftsteller_innen und Geisteswissenschaftler_innen eine sogenannte „Jerusalemer Erklärung“ vorgelegt, welche die mittlerweile weithin international in Wissenschaft und Politik anerkannte Antisemitismus-Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) ersetzen soll.
Der Vortrag beleuchtet beides: das Phänomen des israelbezogenen Antisemitismus und jene „Jerusalemer Erklärung“, die nicht vermag, Formen des israelbezogenen Antisemitismus zu benennen und zu kritisieren und die damit hinter den Stand der internationalen Antisemitismusforschung zurückfällt.
Prof. Dr. Lars Rensmann ist Professor für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Vergleichende Regierungslehre an der Universität Passau. Zuvor war er von 2016-2022 Professor für Europäische Politik und Gesellschaft an der Rijksuniversiteit Groningen (Niederlande), leitete als Gründungsdirektor das dortige Centre for the Study of Democratic Cultures and Politics und war Geschäftsführender Direktor des Fachbereichs Europäische Sprachen und Kulturen. Bis 2015 war er Professor für Politikwissenschaft und leitete den Fachbereich Politikwissenschaft und Internatio nale Beziehungen an der John Cabot University in Rom. Rensmann lehrte und forschte zudem u.a. an der University of Michigan, der Yale University, der University of California at Berkeley, der Haifa University (Israel), der Universität Wien, der Ludwig -Maximilians-Universität München, der Humboldt Universität zu Berlin und der Freien Universität Berlin. Er ist der Autor zahlreicher Veröffentlichungen, u.a. der Bücher The Politics of Unreason: The Frankfurt School and the Origins of Modern Antisemitism (SUNY Press, 2017) und Demokratie und Judenbild: Antisemitismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik (VS Verlag, 2005).
Für den öffentlichen Vortrag von Lars Rensmann ist keine Anmeldung notwendig. Für die sonstigen Veranstaltungen der Sommerakademie ist eine Anmeldung erforderlich und für alle an deutschen oder österreichischen Hochschulen Studierende möglich: https://katho-nrw.de/…/anmeldeformu…/cars-sommerakademie
Das Programm der Sommerakademie: https://katho-nrw.de/…/CARS/Programm_SoAK_2023_E03.pdf
Das Programm der Sommerakademie: https://katho-nrw.de/…/CARS/Programm_SoAK_2023_E03.pdf