Tiberias: Grabkammer entdeckt

Bauunternehmer in Tiberias waren verblüfft, als der ganze Beton, den sie in die 20 Meter tiefen Fundamentlöcher gegossen hatten, verschwand. Als ein Bagger einen Höhleneingang freilegte, fanden sie ihren vermissten Beton – und eine 2.000 Jahre alte Grabhöhle. Die Dreizimmerhöhle verfügt über einen dekorierten Eingangsbereich und zwei Grabkammern. Der Eingang, leicht beschädigt durch den Bagger, zeigt noch Reste von bemalten Wänden, rot, gelb und weiß, noch sichtbar mit bloßem Auge. Laut Yair Amitsur, Archäologe der israelischen Antikenbehörde (IAA), ist “die Grabhöhle eine faszinierende Entdeckung, da sie ein fast einzigartiger Fund in dieser Gegend ist”. Der Grabkomplex diente wohl als Familiengrab. Erste Entzifferungen der griechischen Inschriften auf den Ossuarien (Knochenkästen) und in der Kammer deuten darauf hin, dass dort ein Vater und ein Sohn begraben wurden. Die Namen geben nicht die Religion oder den Hintergrund der dort Begrabenen an, da sogar die jüdische Elite griechische Namen benutzte, darunter z.B. der Rebellenführer Yohananan Hyrcanus aus dem 2. Jahrhundert v.d.Z. “Die hochwertigen Felsbrocken, die Komplexität der Höhle, die Verzierungen und die griechischen Inschriften weisen auf die Höhle einer reichen Familie hin, die in der römischen Zeit in dieser Gegend lebte.” Die Ossuarien und die Nischen für das Anlegen der Leichen ermöglichen die Datierung der Höhle, denn nur ab dem 1. Jahrhundert v.d.Z. bis etwa zum 2. Jahrhundert wurden die Toten in Nischen gelegt und ein Jahr später zurückgebracht, um die Knochen zu sammeln und in kleine Keramiksärge oder Beinhäuser zu legen. Dies, so Amitsur, ist die Genese der jüdischen Praxis, ein Jahr nach der Beerdigung ein Grab zu besuchen. Die IAA geht davon aus, dass die Höhle in der Antike ausgeraubt wurde. (ToI) TS

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