Wie Wärme und Salz zu Multipler Sklerose beitragen

Forscher aus dem Labor von Prof. Roy Beck-Barkai an der School of Physics der Tel Aviv University untersuchen zusammen mit Forschern des Technion und des Weizmann Institute, wie Veränderungen in der zellulären Umgebung die molekulare Struktur der Isolierbeschichtung von Nervenzellen schädigen und möglicherweise zu Multipler Sklerose (MS) führen, einer unheilbaren Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Fettmembran (Myelinscheide) angreift, die die langen Verlängerungen von Nervenzellen isoliert. Myelinmembranen sind, wenn sie optimal funktionieren, wie Blätterteigschichten übereinandergestapelt. Manchmal sind Myelinmembranen jedoch eher wie Röhren geformt, und diese anomale Struktur stört die Funktion und führt möglicherweise zu Erkrankungen wie MS. Temperatur und Salzkonzentration können die Molekülstruktur der Membranen beeinflussen. Ein erster Hinweis wurde in der Arbeit des deutschen Arztes Wilhelm Uhthoff gefunden. Bereits 1890 stellte er fest, dass MS-Patienten nach heißen Duschen oder körperlichen Anstrengungen Sehstörungen haben. Unthoff verwendete daher heiße Bäder als Hilfsmittel zur Diagnose der MS. Heutzutage nutzen Forscher Elektronenmikroskopie und Röntgenbeugung, um zu untersuchen, wie Änderungen an Temperatur und Salzkonzentrationen in der zellulären Umgebung die Struktur der Myelinmembranen beeinflussten, die aus Schweinen und Schafen isoliert wurden. Sie fanden heraus, dass eine hohe Salzkonzentration oder hohe Temperatur (42 Grad Celsius) in der zellulären Umgebung tatsächlich dazu führte, dass sich die Membranen von der normalen gestapelten Struktur zu der deformierten röhrenartigen Struktur verlagerten. Die Forscher glauben, dass diese strukturelle Veränderung die Proteine, die für die Aufrechterhaltung der normalen Myelinstruktur wichtig sind, für Angriffe aus dem Immunsystem anfällig macht. EL

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