Grußwort von S.E. Ron Prosor, Botschafter des Staates Israel in Deutschland, zum Israeltag 2024
Liebe Freundinnen und Freunde,
Was soll ich euch sagen, die Welt ist verrückt geworden. Was schlecht ist, wird als normal angesehen; was als unaussprechlich galt, wird auf einmal sagbar; Universitäten, die ein freier und sicherer Platz zum Austausch von Gedanken sein sollten, werden zur No-Go Area für Jüdinnen und Juden.
Auf deutschen Straßen werden Parolen skandiert, die zur Vernichtung des Staates Israel aufrufen. Das ist keine Meinungsfreiheit, das ist Aufhetzung. Diese hasserfüllten Demonstranten missbrauchen die deutsche Demokratie. Sie sind ein Trojanisches Pferd in der deutschen Demokratie.
Diese neuen Realitäten nach dem 7. Oktober zwingen uns alle uns daran zu erinnern, wie wichtig es ist den einzigen jüdischen Staat zu verteidigen, damit es einen sicheren Hafen für alle Jüdinnen und Juden in der Welt geben kann.
Ich bin sehr glücklich, dass Sie hier und heute für Israel auf die Straße gehen und Flagge zeigen! Das ist keine Selbstverständlichkeit. In einer Zeit, in der die Leute zu Tausenden gegen Israel, den einzigen demokratischen Staat im Nahen Osten, auf die Straße gehen, erfordert ihr Erscheinen und die Organisation dieses Straßenfestes besonderen Mut.
Ich zitiere Präsident Herzog: „Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen!“
Heute kann man nicht schweigen, heute kann man nicht wegschauen, heute muss man handeln. Handeln heißt, neben Bildung, Bildung und Bildung auch Bestrafungen zu nutzen und die Antisemiten nicht davonkommen zu lassen.
Ich muss es noch einmal so klar sagen: Der 7. Oktober war das schlimmste Massaker an Jüdinnen und Juden nach dem Holocaust. Jede und jeder in Israel kennt jemanden, der verletzt, entführt oder ermordet wurde.
Sie müssen versuchen, sich das klarzumachen, wir sind ein kleines Land. Israel zählt gerade einmal 9 Millionen Einwohner. Wenn Sie das jetzt auf Deutschland hochrechnen, kommen sie auf über 10.000 Ermordete.
Einfach unvorstellbar.
Lassen Sie das einmal kurz sacken.
Dazu kommt, dass die Hamas über 250 Männer, Frauen und Kinder als Geiseln genommen hat, von denen noch immer über 130 in den dunklen Terror-Tunneln dieser Barbaren ausharren müssen.
Wer entführt ein 9-Monate altes Kleinkind, eine junge Mutter oder Teenager, die einfach nur feiern wollten? Ich finde für diese Leute kein anderes Wort, sie sind Barbaren.
Wir müssen die Geiseln befreien. Wir müssen die Geiseln nach Hause bringen! Wir brauchen eure Unterstützung, um die Geiseln wieder mit ihren Familien zu vereinen.
Man kann von vielen, die sich progressiv nennen, nur noch enttäuscht sein. Israelische Frauen wurden am 7. Oktober vergewaltigt, entführt, erniedrigt und ermordet. Wir haben die Beweise vorliegen. Zeugenaussagen und auch Videomaterial. Frauen wurden vergewaltigt und kurz darauf hingerichtet. Sie wurden vor den Augen ihrer Kinder kaltblütig ermordet.
Nach Monaten des Zögerns hat der Generalsekretär die Sonderbeauftrage Pramila Patten die Aufgabe erteilt, einen Sonderbericht zu schreiben.
Sie hat in diesem Bericht der Hamas die Verantwortung für dieses abscheuliche Massaker zugeschrieben.
Was hat der Generalsekretär damit gemacht?
Er hat den Bericht in der Schublade verschwinden lassen.
Diese Vereinten Nationen haben sich in den letzten Jahrzehnten ein Hilfswerk des Terrors herangezüchtet, die Rede ist natürlich von UNRWA – die Hilfsagentur für sog. „Palästina-Flüchtlinge“. Im Gazastreifen passt zwischen die Terrororganisation Hamas und die angeblichen humanitären Helfer kaum noch ein Blatt Papier.
Sie arbeiten zusammen, sie lügen zusammen und am 7. Oktober mordeten sie auch zusammen.
UNRWA ist Teil des Problems, kein Teil der Lösung!
Für eine lebenswerte Zukunft im Nahen Osten braucht es vor allem einen Gazastreifen, frei von der Hamas. Daran arbeiten wir Tag und Nacht, tapfere israelische Soldatinnen und Soldaten setzen ihr Leben aufs Spiel, um die Sicherheit für die israelische Bevölkerung wiederherzustellen und auch das letzte Versteck von diesen Terroristen aufzuspüren.
Es ist unser Recht und unsere Pflicht, die Strukturen dieser Terrororganisation im Gazastreifen zu beseitigen, damit von ihr nie wieder eine Gefahr für die Bürgerinnen und Bürger Israels ausgehen kann.
Die Hamas hat in Schulen, Krankenhäusern und Moscheen Waffen und Sprengstoff gelagert und Eingänge zu ihren Terrortunneln installiert.
Sie missbraucht die eigene Bevölkerung als Schutzschild.
Neben der Infrastruktur muss auch die Ideologie der Hamas bekämpft werden. Das schaffen wir nicht allein, denn die Hassprediger haben sich schon lange ihren Weg auch nach Europa gebahnt. Wir brauchen alle demokratischen Kräfte an Deck gegen diese Extremisten!
Ich bin stolz, Israels Botschafter in Deutschland zu sein; ich bin stolz auf die jüdischen Werte, ich bin stolz auf die israelische Zivilgesellschaft, ich bin stolz auf die junge Generation, auf die sog. Generation „TikTok“, die uns allen gezeigt haben, dass sie bereit sind für den Staat Israel, für die demokratischen Werte zu kämpfen und ihr eigenes Leben zu geben, damit wir in Freiheit leben können.
Ich danke Ihnen. Am Israel Chai.