„Die Wüste“ – Buchlesung mit Chaim Noll
„Ich lebe in der Wüste. Freiwillig. Und habe nicht vor, diesen Ort wieder zu verlassen.“
Er ist wieder in Reichenbach. Mit einer Buchlesung zu seinem neusten Buch: „Die Wüste: Literaturgeschichte einer Urlandschaft des Menschen“. Chaim Noll, ehemals Hans Noll, geboren 1954 in Berlin als Sohn des DDR-Schriftstellers Dieter Noll, lebte seit 1961 in Ost-Berlin. Er studierte Mathematik sowie Kunst und Kunstgeschichte. 1980 verweigerte er den Wehrdienst, stellte 1983 einen Ausreise-Antrag und übersiedelte mit seiner Familie 1984 nach West-Berlin. Später in Stuttgart lebend, erschienen seine ersten Bücher, deren Manuskripte zum Teil aus Ost-Berlin in den Westen geschmuggelt worden waren. Von 1988 bis 1991 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin, ging 1992 nach Rom, wo er bis 1995 freiberuflich tätig war. Seit 1997 wohnt der sich selbst als orthodox bezeichnende Jude in der Negevwüste in Midreschet Ben-Gurion bei Be’er Sheva in Israel. Neben seiner umfangreichen schriftstellerischen Tätigkeit an der Ben-Gurion-Universität Be’er Sheva reist der israelische Staatsbürger häufig zu Lesungen und Vorträgen nach Deutschland, wo er auch regelmäßig publiziert.
Im Vorwort seines Buches heißt es: „Ich lebe in der Wüste. Freiwillig. Und habe nicht vor, diesen Ort wieder zu verlassen. 1997 wurde ich von der Ben Gurion-Universität in Beer Sheva, Israel, eingeladen, an der Gründung eines Zentrums für deutsche Studien in der Wüste Negev mitzuarbeiten. Als geborener Großstädter wusste ich so gut wie nichts über das Leben ein der Wüste, seine Besonderheiten, Gefahren und Wirkungen auf die menschliche Psyche. Ich fuhr eines frühen Morgens hinaus in die unendlich scheinende, leere, mysteriöse Landschaft, erlebte den Sonnenaufgang und beschloss, das seltsame Angebot anzunehmen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Vom ersten Augenblick an hat mich die Wüste motiviert und literarisch inspiriert…“
Lassen Sie sich von Chaim Noll über die Wüste inspirieren. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende zur Deckung der Kosten wird gebeten. Anmeldung ist nicht erforderlich.