Biomarker für Epilepsiewahrscheinlichkeit nach Hirnverletzungen
Forscher der Ben-Gurion-Universität des Negev (BGU) haben einen Biomarker für die Vorhersage und potentielle Prävention epileptischer Anfälle bei Patienten mit Hirnverletzungen entdeckt, indem sie EEG (Elektroenzephalographie)-Aufnahmen von Theta-Gehirnwellen untersuchten. „Post-injury epilepsy (PIE) ist eine verheerende Folge von Schädel-Hirn-Trauma (SHT) und Schlaganfall, die sich bei 10 bis 40% der Überlebenden Monate oder sogar Jahre später entwickelt“, sagt Dr. med. Alon Friedman, Neurochirurg und Forscher am BGU-Zentrum für Bildgebung im Gehirn und am Zlotowski-Zentrum für Neurowissenschaften. „Während aus der wissenschaftlichen Forschung Nachrichten über vielversprechende Medikamente stammen, die Epilepsie verhindern können, müssen wir zuerst zuverlässige Biomarker im Gehirn finden, die vorhersagen, welche Patienten die Krankheit entwickeln“, sagt Friedman. Das BGU-Team entdeckte, dass Thetawellen, die im Rahmen eines EEG gemessen werden, fünf verschiedene Arten von Epilepsie nach einer Verletzung bei Mäusen und Ratten vorhersagen können. Durch die Verfolgung fortlaufender Aufzeichnungen entdeckten die BGU-Forscher vom Zeitpunkt der Verletzung bis zum Beginn spontaner Anfälle ein spezifisches Muster der Theta-Aktivität, die im Laufe der Zeit als Zeichen der Epilepsieentwicklung abnahm. Dieses Muster scheint auch mit Störungen in Schlaf-Wach-Zyklen verbunden zu sein. Das Forschungsteam umfasste Wissenschaftler der Charité-Universität für Medizin in Berlin und des IRCCS-Institut di Ricerche Farmacaloge Mario Negri in Mailand. Die Studie wurde vom 7. Rahmenprogramm der Europäischen Union (Epitarget), der Binational Israel USA Foundation, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Nova Scotia Health Research Foundation und der Canada Foundation for Innovation unterstützt. (aabgu) EL