Holocaust-Überlebender warnt: „Wir sehen den Anfang vom Faschismus“
Der israelische Autor und Holocaust-Überlebende Sally Perel, dessen Biografie „Hitlerjunge Salomon“ weltbekannt wurde, warnt im SPIEGEL vor der wieder erstarkenden Rechten. Er sieht Parallelen zur Phase der Weimarer Republik: „Das hat ja damals auch so angefangen. Eine kleine Gruppe, die ersten Wahlen, die kriegen ein paar Prozent und dann wurde es immer mehr. Jetzt hat die AfD auch hier 13%. Und wenn ich sehe, was in Chemnitz geschieht, da muss man fragen: Deutschland, wohin geht das?“ Die derzeitige Entwicklung habe dasselbe Potenzial. „Dieses völkische Denken – damals waren es die Juden, heute geht es gegen alles, was nicht ‚deutsch‘ ist.“ Perel lebt heute in Israel. Auch er sei damals für dieses Denken empfänglich gewesen. „Sogar ich als Jude bin Opfer des völkischen Denkens geworden. Diese Ideologie war so überzeugend. Als ich damals in der Klasse mit den anderen Jugendlichen saß, fing ich an, daran zu glauben.“ Besonders in der Diskreditierung der Presse sieht Perel eine Gefahr. „Das ist Faschismus, zumindest sein Anfang: Die freie Presse wird als Feind gesehen“, erklärt er. (huffingtonpost) KR