Kraterlandschaft am Toten Meer
Das Tote Meer sinkt und im Süden bei En Gedi wachsen riesige Krater. Das Regenwasser, das im Winter aus den Wadis der Wüstenfelsen niederfließt, wäscht sie unaufhaltsam weiter aus. In den letzten vier Jahren wurde eine sechs Meter dicke Salzschicht ins Meer gespült. Rund 6.000 Senklöcher gibt es bereits auf israelischer Küstenseite, 400 davon sind allein im vergangenen Jahr entstanden. Die Brühe in den Spalten schimmert mal grünlich, mal rot oder schwarz. Für das wechselnde Farbenspiel sorgen Bakterien, Eisenoxide und aufgewirbelter Schlamm. Die zum Ufer hin dichter werdende, spröde Salzfirnis ähnelt einer glitzernden Decke aus Eis und gefrorenem Schneematsch. Zurzeit ist das Betreten dieses Uferbereichs hochgefährlich. Die Kibbuzim wollen trotzdem nicht aufgeben: Israel überlegt, wie man mit Jordanien zusammen Wasser vom Roten Meer ins Tote Meer leiten kann, um die Austrocknung aufzuhalten, und ob die spektakulären Einblicke in tiefe, tausende Jahre alte Erdschichten auch Touristen zugänglich gemacht werden können.