Sind Cyanobakterien der Schlüssel für die Energie der Zukunft?
Die warme Sommersonne fördert auch die lästige Blaualgenblüte in Badeteichen. Schuld daran sind Cyanobakterien. Diese nutzen nicht nur tagsüber Photosynthese. Sie erzeugen auch im Dunkeln Energie über Atmungsmechanismen, die auf der Verdauung und dem Abbau von Zucker basieren. Ein Team des Israel Institute of Technology in Haifa und des Weizmann Institutes in Rehovot hat nun in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Elektrochemie der Ruhr-Universität Bochum mit Hilfe einer mit lebenden Cyanobakterien beschichteten Graphit-Elektrode ein energieproduzierendes System entwickelt, das sowohl die Photosynthese, als auch die Atmungsprozesse von Cyanobakterien ausnutzt, wobei die geerntete Energie zur Erzeugung von Elektrizität auf Wasserstoffbasis genutzt wird. “Wir glauben, dass das Cyanobakterien-System das Potential hat, eine grüne Energiequelle zu werden. Mit einigen Modifikationen sollte es in der Lage sein, lichtgetrieben Strom über eine lange Zeit zu produzieren – weil es alles mitbringt, um sich immer wieder selbst zu regenerieren”, so Prof. Dr. Wolfgang Schuhmann, Leiter des Bochumer Lehrstuhls für Analytische Chemie. (nature, toi, ruhruni) EL