Singen und schweigen – Domspatzen auf Pilgerreise
Nichts ist bedrückender als diese Stille nach der wunderbaren Musik… Der Höhepunkt einer Pilgerreise des Knabenchors mit dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer an der Spitze führte sie zur Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Die Reise nach Israel war auch eine passende Gelegenheit, sich mit der Geschichte des Chors auseinanderzusetzen. Das bot sich beim Besuch in Yad Vashem an. Die Domspatzen galten im Dritten Reich als Lieblingschor Adolf Hitlers. Er finanzierte dessen erste große Auslandsreise nach Südamerika im Jahr 1937. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges unterstützte er den Chor finanziell. Die Domspatzen traten 1938 beim Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg und zweimal auf dem Obersalzberg auf. Nun sangen sie in Nazareth das “Ave Maria” von Anton Bruckner und in Bethlehem ” Heilige Nacht”. Doch hier, in Yad Vashem, ist es die Minute des Schweigens nach dem “Miserere” von Gregorio Allegri, die wie ein Messer schneidet. Viele weinten. Auch die Älteren unter den Domspatzen. (Israelnetz, donaukurier) KR